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      Mietpreis-Diskussion: sozialer Wohnungsbau, Spekulationen, explodierende Mieten

      Erstellt am: , Letzte Antwort: 7. April 2019 12:46

      Mietpreis-Diskussion: sozialer Wohnungsbau, Spekulationen, explodierende Mieten

      Michi
      am 05.04.2019 16:37
      von  Michi  am
      Das Thema Mietpreise ist schon seit geraumer Zeit in der Diskussion. Aktuell spitzt sich die Debatte wieder stark zu. In Berlin geht es besonders heiß zu, aber auch in anderen Städten kommt es zu Demonstrationen. Dass nun ein Volksbegehren angestrebt wird ist der momentane Höhepunkt in der Auseinandersetzung (Quelle: https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2019/04/volksbegehren-deutsche-wohnen-enteignen-berlin-brandenburg.html)

      Der Streit um fehlende Wohnungen und explodierende Mieten ist meiner Meinung nach vollkommen aus dem Ruder gelaufen. Die Forderung nach bezahlbaren Mieten ist schnell aufgestellt, löst aber das Problem in keinster Weise. Die 100 Meter langen Menschenschlangen bei Wohnungsbesichtigungsterminen in Berlin, Hamburg oder München sind natürlich für viele Menschen eine Zumutung. Aber wer glaubt denn, dass die Schlangen kürzer werden wenn die Miete halbiert wird? Genau das Gegenteil wird passieren. Eine großzügige, sanierte Altbauwohnung in Zentrumsnähe wird umso begehrter sein je günstiger sie angeboten wird. Warum also ständig die Forderungen nach Mietpreisbremse und anderen Maßnahmen?

      Der Markt funktioniert grundsätzlich völlig anders. Wenn sich mit der Vermietung von Wohnraum sehr gutes Geld verdienen lässt, werden viele Investoren daran interessiert sein ihren Wohnungsbestand aufzustocken. Wenn der Markt für Wohnungen keine Käufe mehr zulässt weil die Wohnungspreise zu hoch sind oder kein Angebot vorhanden ist, dann wird man tendenziell versuchen das Angebot durch Neubauten zu erhöhen. So funktioniert unser komplettes Wirtschaftssystem. Warum versucht man jetzt ausgerechnet im Wohnungsbereich das System zu kippen? Wenn 500.000 Menschen im Zentrum einer Stadt wohnen wollen in der es aber nur für 400.000 Menschen Wohnraum gibt, dann hat das nichts mit Verdrängung zu tun sondern mit Marktwirtschaft. Auch wenn die Mieten für die bestehenden Wohnungen jetzt reduziert oder gedeckelt werden bleibt das Problem bestehen, dass 100.000 Menschen nicht da wohnen können wo sie gerne wohnen wollen.

      Ich bin davon überzeugt, dass der Markt das Problem viel besser geregelt hätte wenn es bei den Mietpreisen nicht so viel Regulierung gegeben hätte. Wenn sich das Vermieten lohnt, führt dies zu steigenden Investitionen in den Wohnungsbau und hilft damit das Problem zu lösen.

      Ich würde dazu gerne eine ernsthafte Diskussion anstoßen. Beiträge wie "ich bin Gegen hohe Mieten“ sind nicht sehr hilfreich. Ich freue mich auf Antworten die zum Nachdenken anregen und vielleicht eine neue Sichtweise eröffnen.


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      Mietpreis-Diskussion: sozialer Wohnungsbau, Spekulationen, explodierende Mieten

      X-Reaper
      am 05.04.2019 19:49
      von  X-Reaper  am
      Es müsste hier eigentlich endlich die Regelung wie bei manchen Nachbar Ländern geben,
      80% der Neubauten sind in vielen Nachbarländern als Sozialwohnungen Verpflichtend.

      Heißt wenn jemand ein Mietshaus mit 100 Wohnungen baut muss er 80 Wohnungen als Sozialsachwache Vermieten und die Preise klein halten.
      Das hat zeitgleich den Effekt das die Mieten dort nicht so schnell Steigen.

      Aber das wird man hier halt nichts machen den dafür würden Politiker die das Entscheiden nicht mehr genug Dividenden erhalten.
      Viele der CDU Sitzen im Hintergrund bei Vonovia mit drin was viele nicht wissen und nein ich mag keine der Parteien die es gibt 😉 daher bin ich auch unparteiisch.


      Es war auch ein Fehler vom Bund die Wohnungen/Häuser die den Länder gehörten zu Verkaufen an z.b Vonovia.
      Vonovia Kümmert sich 0 % um die Häuser und lässt diese Verfallen um später Kern Sanieren zu können auf kosten von den Mietern, dafür gibt es ja genug beweise besonders schön zu sehen wie oft Vonovia vor Gericht steht.



      Es gibt nur einen Weg wie man die Miete Bremsen kann und zeitgleich mehr Sozialwohnungen Schafft.

      - jedes Bundesland muss sich Verpflichten mindestens 200 Sozialwohnungen im Jahr zu bauen.
      - Mietpreis Bremse tritt auch bei Neubauten und Kernsanierungen in Kraft
      - 80% der Wohnungen eines Neubaus müssen als Sozialwohnungen zu dem Entsprechenden Miete Vermietet werden
      - Mio Euro Teure Strafen für Wohnungsbau Gesellschaften die Häuser Verfallen lassen um durch Kern Sanierungen Mieten zu Erhöhen und Mieter raus zu werden.




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      Mietpreis-Diskussion: sozialer Wohnungsbau, Spekulationen, explodierende Mieten

      Michi
      am 05.04.2019 20:13
      von  Michi  am
      X-Reaper

      - 80% der Wohnungen eines Neubaus müssen als Sozialwohnungen zu dem Entsprechenden Miete Vermietet werden


      Und welcher Vermieter würde unter solchen Bedingungen noch einen Neubau planen? Ich sage ja, dass hier das Problem gerne von der falschen Seite angegangen wird.

      Ein Vermieter der eine Rendite von 1 Prozent mit der Vermietung erwirtschaftet und gleichzeitig 2 Prozent auf dem Sparbuch bekommen könnte, der wird sich gegen eine weitere Investition in Immobilien entscheiden. Ein Vermieter der 2 Prozent auf dem Sparbuch bekommt aber durch Vermietung 20 Prozent Rendite erhalten kann, der wird versuchen so viel Immobilen wie möglich zu bekommen. Sind keine Wohnungen mehr verfügbar oder diese so teuer geworden, dass die Rendite im Mitleidenschaft geraten würde, dann wird man sich bemühen neu zu bauen. Dadurch steigt das Wohnungsangebot und irgendwann können Vermieter aufgrund des gestiegenen Angebots nicht mehr die benötigte Rendite erwirtschaften und stellen in diesem Augenblick weitere Bauplanungen ein. So reguliert sich der Markt.

      Man kann Vermietern natürlich das Geschäft auch so sehr vermiesen, dass sie überhaupt kein Interesse mehr daran haben zu bauen. Ob dadurch das Wohnungsproblem beseitigt werden kann ist dann eine ganz andere Frage. Dann müsste der Staat den Wohnungsmarkt planen. Hat ja in der DDR auch geklappt. Ob da dann jeder im Wunschlage und schön Zentral wohnen konnte darf wohl bezweifelt werden.

      Immobilieneigentümer stehen natürlich im Wettbewerb zueinander. Ebenso wie es die Mieter tun. Würden alle Mieter sagen, dass Sie nicht mehr als eine bestimmte Miete zahlen, dann könnten die Vermieter auch nicht mehr verlangen. Aber so funktioniert das System eben nicht.

      Zum Thema Luxussanierung oder dem Gegenteil, dem Sanierungsstau möchte ich nur sagen, dass das in der Regel Einzelfälle und nicht die übliche Praxis ist. Die meisten Menschen die ich kenne leben seit Ewigkeiten ihren Wohnungen und der Vermieter kümmert sich bei relativ stabilen Mietpreisen auch ganz ordentlich um die Instandhaltung. Natürlich kann man bei Großkonzernen wie Vonovia auch immer Extrembeispiele finden. Das ist aber nicht die Regel und das hat man in fast jeder Branche. Selbst wenn in einem Hotel alles perfekt ist wirst Du doch immer mal den einen oder anderen Gast haben der unzufrieden ist. Das Buffet im Restaurant kann noch so toll sein, es wird immer jemanden geben der es nicht mag.
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      Mietpreis-Diskussion: sozialer Wohnungsbau, Spekulationen, explodierende Mieten

      X-Reaper
      am 05.04.2019 20:43
      von  X-Reaper  am
      @Michi

      Und welcher Vermieter würde unter solchen Bedingungen noch einen Neubau planen? Ich sage ja, dass hier das Problem gerne von der falschen Seite angegangen wird.


      ja du packst es von der Falschen Seite an 😉 typisches Geld Provoziertes Denken mehr nicht.


      Komisch das in den Ländern wo es eine 80% Regelung gibt, der Wohnungsbau überhaupt nichts darunter zurück gegangen ist.



      Aber hier sieht man halt das Falsche denken von allen Seiten, Bloß nichts machen was den Geld Geiern der Firmen stören könnte sonst bauen die nicht mehr. Das ist der Falsche weg. Wenn man so denkt dann kann man es auch gleich lassen und es so belassen wie es ist.




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      Mietpreis-Diskussion: sozialer Wohnungsbau, Spekulationen, explodierende Mieten

      Michi
      am 05.04.2019 22:08
      von  Michi  am
      X-Reaper

      Komisch das in den Ländern wo es eine 80% Regelung gibt, der Wohnungsbau überhaupt nichts darunter zurück gegangen ist.


      Ich konnte dazu jetzt leider nicht direkt etwas finden. Kannst Du vielleicht einen Link dazu posten oder die Quelle nennen?

      Nebenbei komme ich nochmals auf den Kern der Fragestellung zurück. Was ändert der soziale Wohnungsbau an dem Problem, dass zu wenige Wohnungen in den Gebieten vorhanden sind in denen viele wohnen wollen?

      Selbst wenn ich Dir jetzt mal folge und Gegen Rendite und Kapitalismus trommle bleibt das Problem doch bestehen. Nehmen wir an es gibt trotz gigantischer Gewinne der Superreichen die alle armen Mieter ausbeuten nicht genügend Wohnungen. Warum sollte jemand der heute nicht baut es zukünftig unter verschlechterten Bedingungen tun? Ich will mich ja gerne auf Deine Argumentation einlassen, nur sehe ich da trotzdem keine Lösung des Problems.
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      Mietpreis-Diskussion: sozialer Wohnungsbau, Spekulationen, explodierende Mieten

      Chilli04
      am 06.04.2019 11:05
      von  Chilli04  am
      Die Quelle würde mich auch interessieren. Selbst Schweden mit der größten Förderung im Bereich sozialer Wohnungsbau mit ca. 4% des BiP, hat nach Zuwendungen eine höhere Mietlast als Deutschland, sprich es geht ebenso am Bedarf vorbei.

      http://www.europarl.europa.eu/workingpapers/soci/w14/summary_de.htm

      Solch eine Regelung würde vieleicht Ballungszentren helfen, aber hier auf dem Land?? Baue ich hier ein 6-Familienhaus, müssten 5 Wohnungen Sozialwohnungen sein? In einem Landkreis mit 2,4 % Arbeitslosenquote?
      Wie soll ich die belegt bekommen? Ich baue doch nicht für Leerstand.

      Das aktuelle Problem ist definitiv der Vorgabenwulst, die Regierung ist einfach nicht flexibel genug, für Regionen separate Vorgaben zu erstellen.
      Durch die ganzen Vorgaben wird der Wohnungsmarkt auf dem Land mit eingedämmt, wofür benötige ich wenn ich in einem Dorf ohne Einkaufsmöglichkeiten baue, der nächste Supermarkt 5km entfernt ist, zwingend abschließbare Fahrradabstellplätze??
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      Mietpreis-Diskussion: sozialer Wohnungsbau, Spekulationen, explodierende Mieten

      Maru
      am 06.04.2019 11:16
      von  Maru  am
      da sitzen im Gemeinderat wahrscheinlich Grüne Parteien drinnen, die wollen doch auch was nicht sinnvolles dazu beitragen. 😉
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      Der Neid mancher User ist mir unerklärlich, denn Sie wissen nicht was Sie tun! 🤑

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      Chilli04
      am 06.04.2019 11:26
      von  Chilli04  am
      Als nicht sinnvoll würde ich es nicht bezeichnen. Für Stuttgart, Tübingen etc. ist diese Vorgabe wohl wirklich nützlich und ein Mehrwert.

      Das Problem ist, wenn etwas auf Landesebene beschlossen wird, gilt es für das ganze Land. Hier muss sich etwas ändern.

      Denn das bringt hier Probleme. Hier im Ort baut man eher für die Mittelschicht. Ravensburg mit zahllosen Arbeitsmöglichkeiten ist 25 km weg. Hat hier aber Wohnen im Grünen mit Kindergarten und Schule. Öffentlicher Nahverkehr ist passabel, man benötigt also ein Auto.
      Eine Bäckerei mit kleinem Markt ist am Ort, fürs Nötigste.
      Aber auch das kann den Wohnungsmarkt in der Stadt entspannen, wenn jedoch die Wohnung hier, durch Vorgaben gleich teuer wird, wie zentrumsnah, dann such ich doch gleich dort eine Wohnung.
      Wer bekommt die Wohnung dann? Sicher nicht der Sozialhilfebezieher, sondern das verdienende Ehepaar.
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      Mietpreis-Diskussion: sozialer Wohnungsbau, Spekulationen, explodierende Mieten

      Michi
      am 06.04.2019 14:05
      von  Michi  am
      Chilli04

      Die Quelle würde mich auch interessieren. Selbst Schweden mit der größten Förderung im Bereich sozialer Wohnungsbau mit ca. 4% des BiP, hat nach Zuwendungen eine höhere Mietlast als Deutschland, sprich es geht ebenso am Bedarf vorbei.


      Ich habe weiterhin nichts dazu finden können und gehe daher davon aus, dass wir nie eine Quelle genannt bekommen werden. Da wird mal wieder (wie leider so häufig bei solchen Diskussionen) einfach eine Behauptung aufgestellt und damit versucht Stimmung zu machen. Zum Glück durchschauen viele Menschen inzwischen so ein Verhalten.

      Mit den Vorgaben wäre ich tatsächlich auch insgesamt sehr vorsichtig. Einen gewissen Anteil sozialen Wohnungsbau als Pflicht beim Errichten neuer Quartiere kann ich mir durchaus als sinnvoll vorstellen und das wird meines Wissens nach auch insbesondere in Großstädten auch heute schon durchaus so gemacht.

      Aber was ist mit Städten mit sinkender Bevölkerungszahl? Es gibt vielleicht mancherorts gar keinen Bedarf nach so vielen Sozialwohnungen. Außerdem darf man insgesamt ja den demografischen Wandel nicht unberücksichtigt lassen. Die Zeiten mit starken Bevölkerungswachstum sind ja längst vorbei. Und was passiert dann mit den ganzen zwangserrichteten Sozialwohnungen die keiner mehr braucht? Durch Enteignung wäre dass dann ja wieder ein staatliches Problem.

      Es müssten andere Lösungen her. Auch wenn das für Ballungszentren vielleicht keine Lösung ist, sollte man doch auch mal über die Eigentumsquoten nachdenken. In vielen Ländern in Süd- und Osteuropa besitzen die Bürger deutlich mehr Eigentum. Wer Eigentum besitzt muss sich natürlich auch keine Sorgen um steigende Mieten machen. Vielleicht ist das Problem daher in anderen Ländern deutlich kleiner.

      Quelle: https://www.lbs-markt-fuer-wohnimmobilien.de/inhalt/bestandszahlen/wohneigentumsquoten-in-deutschland-europa/

      Ich habe manchmal das Gefühl, dass man sich in Deutschland zu sehr auf den Staat verlässt der schon alles regeln wird und daher seine Eigenverantwortung immer weiter zurückfährt. Heute ist es manchen wichtiger zwei mal im Jahr eine Fernreise zu machen oder jedes Wochenende Party zu machen als sich um ein sicheres Dach über dem Kopf zu kümmern. Man behauptet, dass Wohnungskonzerne Renditen von mehr als 20 Prozent machen und kommt nicht auf die Idee sich selbst eine Wohnung zu kaufen und die 20 Prozent selbst einzuheimsen. Nach deren Berechnung hätte man die Wohnung doch dann innerhalb von wenigen Jahren komplett bezahlt. Irgendwie ist die Argumentation dieser Leute nicht stimmig.



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