Laufsauri [...] wenn Du unterwegs bist, keinen Ausweis hast, warum auch immer kollabierst und wenn Du dann ins Krankenhaus kommst, weiß kein Mensch, wer Du bist, weil Du nichts dabei hast, Dich zu identifizieren.
Und wenn Du nicht das Bewusstsein wieder erlangst und kommunizieren kannst, wer Du bist, dann kann bei der Widerspruchslösung erst mal davon ausgegangen werden, dass man deine Organe entnehmen kann, obwohl Du dem z. b. widersprochen hast - alleine aufgrund der Tatsache, dass Du ohne Papiere ausm Haus gegangen bist. [...]
Das ist ein Argument, welches gegen die Widerspruchslösung spricht (auch wenn man diese Situation bei der Umsetzung in ein Gesetz berücksichtigen und vermeiden könnte).
Gegen die (von mir bevorzugte) Entscheidungslösung spricht es nicht.
Die Entscheidungslösung hat zudem den Vorteil, dass man sich zwangsläufig einige Male in seinem Leben mit dieser Frage beschäftigen müsste und somit (@Moritz) wahrscheinlich auch eher die Informationsangebote wahrnehmen würde.
Danach kann man weiterhin (aus sachlichen Gründen oder auch aus Emotion) seine Zustimmung verweigern.
Ich meine irgendwann gelesen zu haben, dass die Entscheidungslösung die Organspendebereitschaft bereits deutlich steigert. Aber selbst wenn der Effekt gering sein sollte, so halte ich es für angemessen, die Entscheidung hin und wieder zu verlangen. Immerhin geht es hier um die mögliche Rettung von Menschenleben und da sollte eigentlich bereits das erste Leben diesen vergleichsweise kleinen Aufwand für alle anderen rechtfertigen.