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      Organspende - Pro und Contra für Organspende Pflicht

      Laufsauri
      am 01.04.2019 22:43
      von  Laufsauri  am
      Mit welcher Begründung soll ich ein menschliches Ersatzteillager sein? Wer garantiert mir denn, dass ich die bestmögliche medizinische Behandlung bekomme, die mir mein Leben retten würde, wenn der nächste mit genug Kohle auf Organe wartet? niemand - und je selbstverständlicher davon ausgegangen wird, dass man jeden erst mal ausschlachten kann, wenn er nicht aktiv widerspricht, macht das für mich keineswegs besser!
      Es soll ja entsprechend mehr Geld für die Krankenhäuser fließen, wo fleißig dann transplantiert wird - und Profitgier treibt immer wieder ihre Blüten - kein Mensch kann Dir garantieren, dass am Ende wirklich sauber gearbeitet wird, wenn mal wieder ein Organ benötigt wird.

      Und ein Hirntod ist bis heute umstritten, da das vegetative Nervensystem weiterhin funktioniert... hirntote Menschen hatten in einer Studie von ungefähr 170 Leuten eine Lebensspanne von 1 Woche bis 14 Jahren, bis nach dem Hirntod es dann zu einem Herzstillstand gekommen ist (http://www.organspende-wiki.de/wiki/index.php/Alan_Shewmon). Und die Diagnostik ist längst nicht so eindeutig, wie man glauben möchte, bzw. wird längst nicht gut genug durchgeführt.
      Und wenn jemand, der "hirntot" ist, noch vegetative Funktionen hat, ist er nicht tot und wird am Ende durch die Organentnahme umgebracht, wenn man es mal plakativ sagen will. :🙂

      Wenn das Herz nicht nach 20-30 Jahren abgestoßen wird, sondern nach wenigen Tagen oder Wochen, könnte es sein, dass der Empfänger mit seinem alten Herzen länger gelebt hätte...

      Und die Geschichte mit dem Krebs - es ist in der Vergangenheit durchaus vorgekommen, dass bei einem Spender der Krebs nicht erkannt wurde, die Konsequenz war, dass alle Empfänger innerhalb weniger Jahre Krebs bekommen haben, deren Ursprung beim Spender lag und ein Teil der Empfänger an diesem Krebs gestorben sind.
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      Organspende - Pro und Contra für Organspende Pflicht

      Avatar
      am 01.04.2019 21:52
      von  (Gelöschter Nutzer)  am
      Josey1208

      Ich bin ehrlich gesagt noch unentschieden was das Thema angeht.

      Einerseits weiss ich natürlich dass viele Menschen auf ein Organ warten. Aber andererseits ....

      ...widersprichst du und die Sache ist erledigt 😉 Und wenn du dich umentscheidest dann tust du eben das. Kein Problem.


      Laufsauri


      Persönlich halte ich gar nichts davon, ich bin kein potentielles menschliches Ersatzteillager.
      Kein Mensch kann garantieren, dass der Körper ein körperfremdes Organ nicht über kurz oder lang abstößt, man sich, weil der Spender einen unerkannten Tumor hatte, nicht dann selbigen gleich mitliefern lässt.
      Und was heißt denn hirntot? Wer garantiert, dass der Spender wirklich nichts mitbekommt? Potentielle Spender bekommen ein Sedativ, weil es immer wieder zu beobachten war, dass hirntote Spender durchaus reagiert haben - mit Zuckungen etc. - Schmerzreaktion. Ein toter Mensch kann nicht zu einem Spender werden, denn sobald er klinisch tot ist, fängt das Gewebe an, zu sterben.
      In meinen Augen wäre viel wichtiger, die Forschung zur Organzüchtung aus körpereigenen Stammzellen oder über Umprogrammierung von reiferen Zellen voran zu bringen - körpereigene Zellen haben den Vorteil, dass sie nicht abgestoßen werden.


      Doch, auch du bist ein Ersatzteillager 😉 Oder könntest zumindest eins sein.
      Die Garantie, dass das Organ nicht abgestoßen wird, spielt auch erstmal keine Rolle. Wenn ein Herz, nach dem Tod, einem 20 jährigen eingepflanzt wird und der noch 20-30 Jahre hat, dann sind das - lass mich nachrechnen - 20-30 Jahre, die er weiterhin am Leben ist.

      Einen unerkannten Tumor haben wir alle, die Frage ist nur ob er zu unseren Lebzeiten noch in Erscheinung tritt oder unser Immunsystem das in Schacht halten kann. Der Gefahr der fehlerhaften Transkription/Translation sind wir alle jeden Tag viele Millionen mal ausgesetzt. Und Krebs z.B. in der Lunge lässt sich eben besser behandeln, als keine Lunge mehr zu haben.

      Hirntod ist definiert. Das der Spender nichts mitbekommt, garantiert dir keiner. Aber Garantien gibt es in der Medizin NIE. Kein Arzt wird dir den Erfolg der Behandlung garantieren können. Selbst ein Anästhesist kann dir nicht garantieren das du während einer normalen Operation nicht wach wirst. Aber dennoch gibt es Operationen die trotzdem unbedingt durchgeführt werden sollen.
      Zuckungen, auch postmortale, sind meistens nicht vom Großhirn, nicht vom Kleinhirn und nicht vom Hirnstamm ausgelöst, sondern von den noch intakten Nervensträngen. Wenn du die hast ist es eigentlich eher ein Zeichen das du Tod bist, als das du es nicht bist.
      Das mit dem Sedativ spricht auch eher für die Sorgfalt. Eben weil man die Möglichkeit (!) von Schmerzen nochmals ausschließen möchte, werden diese Patienten sediert. Außerdem würde man bei der Entnahme wieder Nervenenden reizen, was wieder zu Zuckungen führt (siehe oben).

      Das ein toter Mensch aufgrund des Gewebezerfalls nicht spenden kann, ist eine falsche Schlussfolgerung von dir. Eben weil das Gewebe zerfällt kann man sich nicht 3 Wochen Bedenkzeit erbeten und der Zerfall soll durch ein kühlen der Organe verlangsamt werden. Die Empfänger bekommen eben auch kein neues, unbenutztes Organ, sondern eines das dem Zahn der Zeit unterlegen ist. Dennoch sind diese Organe in den meisten Fällen noch stark genug, einem Organempfänger ein "neues Leben" zu ermöglichen (offtopic: Unser Körper hat schon was drauf 😉). Ein paar kaputte Zellen können von den "neuen" Organen im Körper des Spenders auch noch repariert werden.

      Bei der weiteren Forschung hingegen stimme ich dir uneingeschränkt zu. Die Verwendung von körpereigenen Zellen würde vermutlich eine Menge Probleme beseitigen. Und generell kann man eh nicht genug forschen 🙂


      Ich finde die neue Regelung gut. Es muss sich ja nicht mal jemand verteidigen wenn er nicht möchte. Alles gut wenn jemand nicht will. Wir haben 2019. Wenn jemand für sein Leben eine Entscheidung trifft, sollte man die berücksichtigen und respektieren. Wenn jemand keine Organe selbst spenden möchte, dann ist das okay.
      Aber seine Entscheidung sollte aufgrund korrekter Fakten (und seinen eigenen Gefühlen) getroffen werden, anstatt aufgrund von falschen Fakten, die schon emotional aufgeladen sind und seinen Gefühlen.

      Die neue Regelung würde auf jeden Fall dazu führen, dass sich mehr Menschen mit dem Thema auseinandersetzen und das ist schon mal ganz gut.
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      Organspende - Pro und Contra für Organspende Pflicht

      Chilli04
      am 01.04.2019 21:33
      von  Chilli04  am
      Laufsauri

      Kein Mensch kann garantieren, dass der Körper ein körperfremdes Organ nicht über kurz oder lang abstößt, man sich, weil der Spender einen unerkannten Tumor hatte, nicht dann selbigen gleich mitliefern lässt.

      Das war meiner Ma damals zum Beispiel schlichtweg egal. Kommt wohl immer auf das Organ an. Meine Ma hätte ohne neuen Lungenflügel noch 3-4 Monate zu Leben gehabt.
      So sind 9 Jahre daraus geworden und sie konnte Ihre Enkel aufwachsen sehen, meine Kids hatten eine Oma.
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      Organspende - Pro und Contra für Organspende Pflicht

      Avatar
      am 01.04.2019 20:44
      von  (Gelöschter Nutzer)  am
      da hast du recht Sauri aber es gibt nun mal in den nächsten Jahren wohl immer noch geschätzte 80% die keine Stammzellen spenden..etc.
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      Organspende - Pro und Contra für Organspende Pflicht

      Josey1208
      am 01.04.2019 20:39
      von  Josey1208  am
      @ Sauri

      Die Punkte die du erwähnst finde ich sehr interessant. Das war mir so nicht bewusst.
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      Organspende - Pro und Contra für Organspende Pflicht

      Laufsauri
      am 01.04.2019 20:13
      von  Laufsauri  am
      Persönlich halte ich gar nichts davon, ich bin kein potentielles menschliches Ersatzteillager.
      Kein Mensch kann garantieren, dass der Körper ein körperfremdes Organ nicht über kurz oder lang abstößt, man sich, weil der Spender einen unerkannten Tumor hatte, nicht dann selbigen gleich mitliefern lässt.
      Und was heißt denn hirntot? Wer garantiert, dass der Spender wirklich nichts mitbekommt? Potentielle Spender bekommen ein Sedativ, weil es immer wieder zu beobachten war, dass hirntote Spender durchaus reagiert haben - mit Zuckungen etc. - Schmerzreaktion. Ein toter Mensch kann nicht zu einem Spender werden, denn sobald er klinisch tot ist, fängt das Gewebe an, zu sterben.
      In meinen Augen wäre viel wichtiger, die Forschung zur Organzüchtung aus körpereigenen Stammzellen oder über Umprogrammierung von reiferen Zellen voran zu bringen - körpereigene Zellen haben den Vorteil, dass sie nicht abgestoßen werden.
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      Maru
      am 01.04.2019 19:50
      von  Maru  am
      Ich habe mich der Anatomie verschrieben schon vor Jahren
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      Der Neid mancher User ist mir unerklärlich, denn Sie wissen nicht was Sie tun! 🤑

      Organspende - Pro und Contra für Organspende Pflicht

      Avatar
      am 01.04.2019 19:41
      von  (Gelöschter Nutzer)  am
      Ich finde es okay, meine Familie und ich, wir habe eh schon alle einen Organspendeausweis.
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      Organspende - Pro und Contra für Organspende Pflicht

      Avatar
      am 01.04.2019 19:27
      von  (Gelöschter Nutzer)  am
      also wenn ich jemandem dadurch helfen kann...ich merke es doch nicht mehr ich werde mit ja unterschreiben...
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      Josey1208
      am 01.04.2019 19:13
      von  Josey1208  am
      Ich bin ehrlich gesagt noch unentschieden was das Thema angeht.

      Einerseits weiss ich natürlich dass viele Menschen auf ein Organ warten. Aber andererseits ....
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      Chilli04
      am 01.04.2019 13:20
      von  Chilli04  am
      Wir hatten das Thema ja bereits hier im Forum.

      Ich finde die Variante gut.

      Mit der zusätzlichen Rückversicherung durch Nachfrage, werden auch Fehlentscheidungen minimiert.
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      Organspende - Pro und Contra für Organspende Pflicht

      Ziege
      am 08.03.2019 22:00
      von  Ziege  am
      Ich habe schon einige Jahre einen Organspendeausweis, weil es für mich selbstverständlich ist.
      Eine Pflicht finde ich nicht O.K., weil jeder muss und sollte selbst entscheiden können.
      Ich glaube die Bedeutung oder die Frage ob ja oder nein,
      erledigt sich oft bei Menschen, die Angehörige haben die auf ein Organ warten.
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      Organspende - Pro und Contra für Organspende Pflicht

      baffi
      am 26.02.2019 10:50
      von  baffi  am
      Meine Kasse ist die DAK. Ich habe den Paragraphen jetzt nur überflogen, meine aber eine Pflicht zum Verschicken gesehen zu haben, also dürften Kosten eigentlich kein Argument mehr sein.
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      Organspende - Pro und Contra für Organspende Pflicht

      Avatar
      am 26.02.2019 10:27
      von  (Gelöschter Nutzer)  am
      Aber sicherlich ein Anfang.
      Darf man fragen, bei welcher Kasse du bist? Ich bin bei der AOK. Vieleicht gibt es ja auch bei den Kassen unterschiedliche Auffassungen darüber, wie oder ob ihre Kunden aufgeklärt werden sollen.
      Könnte ja auch eine Kostenfrage sein...
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